Mit neuen Aus­schrei­bungen droht eine weitere Bremse für die Energie­wende

erschienen bei der neuen energie 29.10.2015.

Der Photo­voltaik­zubau lag viele Jahre über den Planungen der Bundes­regierung und auch der aktuelle Windenergieausbau ist deutlich höher. Ein Hauptziel der Ausschreibungen ist, das Überschreiten der Zielkorridore künftig zu verhindern. Fatal ist dabei, dass diese viel zu niedrig angesetzt sind und so das Erreichen von Klimaschutzzielen in Deutschland unmöglich wird. Die Politik möchte vielmehr alten fossilen Energiestrukturen den sanften Übergang ermöglichen. Beim jetzigen Tempo wird die Dekarbonisierung in Deutschland noch 150 Jahre dauern. Neben der Drosselung des Zubaus erneuerbarer Energien und damit der Abkehr von jeglichen effektiven Klimaschutzbemühungen wird zudem die Akzeptanz der Energiewende aufs Spiel gesetzt. Die Akteursvielfalt schrumpft und Bürgerbeteiligungsprojekte werden zur Randerscheinung. Damit wird aber dem Ausbau der Windenergie die Unterstützung vor Ort entzogen. Wie wir so die für die Energiewende nötige Steigerung der Windkraftleistung um den Faktor 6 bis 10 erreichen wollen, bleibt schleierhaft. Für die verbliebenen Investoren steigt durch die Ausschreibeverfahren zudem das Risiko, was sich schon bald in höheren Kosten niederschlagen wird. Den Preis für die fatalen Fehlentscheidungen der Energiepolitik werden am Ende wir Bürger bezahlen. Wir sollten uns wehren.

Volker Quaschning

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